Der Frankfurter Auschwitz-Prozess (1963-1965) als Ereignis im Kalten Krieg

Vortrag & Diskussion mit Annette Weinke

Der von 1963 bis 1965 laufende erste Frankfurter Auschwitz-Prozess (Strafsache gegen Mulka u.a.) gilt heute als zentraler bundesrepublikanischer Erinnerungsort. Auf Initiative des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer wurden am Beispiel des größten Vernichtungs- und Konzentrationslagers nationalsozialistische Massenverbrechen, vor allem solche gegen jüdische Opfer, in den Mittelpunkt eines einzelnen großen Strafverfahrens gestellt. Weniger bekannt ist hingegen, dass der Prozess auch ein wichtiges Ereignis im Systemkonflikt zwischen Ost und West war. So sagten hunderte ehemalige KZ-Häftlinge und Holocaust-Überlebende aus Osteuropa vor Gericht aus, während die DDR mit einem eigenen Nebenklagevertreter vertreten war. Der Vortrag fragt danach, in welcher Weise typische Spannungen und Dynamiken des Kalten Kriegs in die Frankfurter Verhandlungen hineinwirkten und wie dies die öffentliche Wahrnehmung des Prozesses beeinflusste.

Organisiert vom AStA der Goethe-Universität in Kooperation mit Begegnen in Bockenheim e.V. im Rahmen der Ausstellung »›Ich will sprechen über die Wahrheit, die dort war.‹ Der Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963-1965«

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