ada_hinterhofkino: CONCEIVING ADA

USA 1999, 85 min, R Lynn Hershman Leeson, OmdU

Mit »Conceiving Ada« setzt Lynn Hershman Leeson der historischen Persönlichkeit Augusta Ada Byron King, Countess of Lovelace, ein filmisches Denkmal. Die Herzogin, besser bekannt als Ada Lovelace, war eine britische Mathematikerin und gilt heute als Urheberin des ersten Computerprogramms überhaupt. Für die Analytical Engine – eine mechanische Rechenmaschine von Charles Babbage – schrieb sie den ersten Algorithmus und legte damit den Grundstein für das Konzept der Programmiersprache. In Hershman Leesons Spielfilm findet die in unserer Gegenwart lebende Programmiererin Emmy Coer einen Weg, mit Ada Lovelace in der Vergangenheit zu kommunizieren. Coer hat Pläne, ihr Vorbild Lovelace durch Gentechnik wieder zum Leben zu erwecken. Die von Tilda Swinton verkörperte Countess of Lovelace wird in dem Spielfilm als visionäre Pionierin dargestellt, deren Ideen durch gesellschaftliche Umstände und rigide Rollenbilder in die Schranken gewiesen werden. Hershman Leeson thematisiert die Diskriminierung von Frauen und ihre Marginalisierung in den Wissenschaften. Gleichzeitig schafft sie eine Hommage an eine historisch bedeutende Frau und ehrt sie in der Form eines Science-Fiction-Films.

In Kooperation mit Orlando Collective

 

ada_hinterhof_kino

Das ada_hinterhof_kino ist ein open air Filmprogramm der Kinothek Asta Nielsen gemeinsam mit der ada_kantine und in Kooperation mit dem Offenen Haus der Kulturen und dem Kino Orfeos Erben im Hof der ehemaligen Akademie der Arbeit auf dem Campus Bockenheim.

Die Akademie der Arbeit wurde 1921 in der Weimarer Republik als erste Hochschule für Arbeiter*innen eröffnet und schaut nun also auf 100 Jahre Geschichte zurück.

Die ada_kantine wird bald ihr einjähriges Bestehen feiern. Sie eröffnete vergangenen Sommer als Ort für eine solidarische Küche in Bockenheim mit der Losung: Restaurant für alle! Leckeres und vegetarisches Essen nach einem solidarischen Preissystem.

Das ada_hinterhof_kino 2021, das an fünf Abenden im Juni und Juli stattfinden wird, kreist um den Themenkomplex Arbeit, um die Kritik von Arbeitsverhältnissen und vorherrschenden Arbeitsdoktrinen: die Unsichtbarmachung von Arbeit (Putzen, Hausarbeit etc.), die Prekarität insbesondere von migrantischen Arbeiter*innen, schlechte oder ganz ausbleibende Entlohnung, starre Geschlechterzuschreibungen und Machtstrukturen und nicht zuletzt Naturzerstörung durch Arbeit.

Das Programm trägt dem Jubiläumsjahr – 100 Jahre Akademie der Arbeit – Rechnung und steht zugleich im Kontext des diesjährigen Schwerpunktthemas von Remake. Frankfurter Frauen Film Tage (23.–28. November 2021): „All that work! Frauen, Arbeit und Film“.

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