CHÃO (Landless)

Dokumentarfilm über die brasilianische Landlosenbewegung

Samstag, 22.04.2023, 20:00 Uhr, Festsaal

Vier Jahre lang dokumentiert Camila Freitas das Leben einer Gruppe landloser Arbeiter*innen im brasilianischen Bundesstaat Goiás. Diese besetzen seit 2015 Teile eines Fabrikgrundstücks und fordern eine Umverteilung des Landes. Chão gibt Einblicke in ihren Alltag zwischen Landarbeit, politischem Aktivismus und Gesprächen über eine mögliche bessere Zukunft. Dabei taucht der Film einerseits in die Mikrostrukturen politischen Handelns vor Ort ein und zeigt zugleich die Abhängigkeiten des Landless Workers Movement von der brasilianischen Politik, dem globalen Kapital und der Agrarindustrie. Zwischen einem unverstellten Realismus und einer atmosphärischen Dichte, die ihre Kraft aus poetischen Schlenkern bezieht – expressiv übersteigerten Tonpassagen, impressionistischen Detailaufnahmen, kinematografischen Mikronarrationen –, ist Chão das Dokument eines Lebens im Widerstand, in dem die Hoffnung manchmal die einzige Möglichkeit scheint, den Realitäten der Welt noch etwas entgegenzuhalten: Erst vor Kurzem hat der neue Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro, die Landlosen auf die Liste der Feinde der Nation gesetzt und Landbesitzer aufgefordert, diese mit der Waffe zu bekämpfen.

In Kooperation mit der Kinothek Asta Nielsen und dem Uni-Kino pupille. Im Rahmen des Symposiums "Demokratie und Eigentum", veranstaltet in Kooperation mit der stiftung medico international, mehr als wählen e.V. und dem Institut für Sozialforschung im Rahmen des Netzwerks Paulskirche

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