GENDERNAUTS | GENDERATION

Die Kinothek Asta Nielsen zeigt zwei Filme der Regisseurin Monika Treut: den bahnbrechenden queeren Filmklassiker Gendernauts und den zwei Jahrzehnte später entstandenen Genderation, der einen utopischen Blick zurück wirft

Gendernauts – Eine Reise ins Land der Neuen Geschlechter

DE 1999, R, B Monika Treut | 86 min, engl. OV mit dt. UT

Gendernauts erforscht das Phänomen von Trans-Geschlechtlichkeit. Ort: San Francisco, Zeit: am Anfang des neuen Jahrtausends. Der Film zeigt Gender-Mixer und sexuelle Cyborgs, die ihre Körper mit Hilfe neuer Technologien und Biochemie verändern und damit die Identität von männlich und weiblich in Frage stellen. Auf die Frage: Sind Sie ein Mann oder eine Frau? antworten die Gendernauten mit Ja. Gendernauts stellt uns eine Gruppe faszinierender Künstler in Kalfornien vor, die zwischen den Polen herkömmlicher Geschlechter-Identität leben. Wie die Kosmonauten durch das Weltall und die Cybernauten durch die Netzkultur, so reisen die Gendernauten durch die vielfältigen Welten der Sexualität. (Hyena Films)

Genderation

DE 2021 | Regie, Buch: Monika Treut | 88 min | amer. OV mit dt. UT

Monika Treut reist zurück zu einigen Protagonist*innen ihres Films Gendernauts aus dem Jahr 1999. Die damals jungen Künstler*innen, Akademiker*innen und Trans*Aktivist*innen sind zwar älter geworden, erscheinen aber nicht weniger lebensfroh, klug, sanft, weise. Monika Treut fragt nach dem, was sich für sie alle verändert hat und danach, welche Kämpfe anhalten. In diesem berührenden Portrait wird queere Geschichte geschrieben, aber ganz sicher nicht abgeschlossen. Die gesellschaftspolitische Situation hat sich verändert. San Francisco als ein zentraler Ort queerer Politiken ist längst nicht mehr für alle attraktiv: Die Mieten sind gestiegen, die Aktivist*innen können sich nur noch mit gutem Einkommen ein Leben hier leisten. Diejenigen, die dies nicht haben, sind nicht mehr in der Stadt oder in der Nachbarschaft. Dadurch verändert sich mit den Jahren auch eine Szene, die hier zu Hause war. Die Protagonist*innen von Monika Treuts Film erzählen von ihrem heutigen Alltag, von Kunst, der akademischen Welt und auch immer noch von Aktivismus. Genderation ist eine Reise durch die Zeit, ein Wiedersehen mit bekannten Personen und ein Road Movie ohne Schließung. Die Wiederholung der Begegnung nach langer Pause macht auch ein Generationengespräch durch die Zeit im Medium Film möglich. (Natascha Frankenberg, Internationales Frauenfilmfestival Dortmund | Köln) 

In Anwesenheit der Regisseurin

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