Bosnien und Herzegowina zwischen Dayton und Brüssel

Podiumsdiskussion mit Marie-Janine Calic (Professorin für Ost- und Südosteuropäische Geschichte, LMU), Vedran Džihić (Politikwissenschaftler, Universität Wien), Manuel Sarrazin (Sonderbeauftragter der Bundesregierung für den Westbalkan), Thorsten Gromes (Friedensforscher) und weiteren Telnehmer*innen

Freitag, 15. Juli 2022, 19 Uhr (Einlass 18 Uhr), Festsaal

2022 jährt sich zum 30. Mal der Ausbruch des Krieges in Bosnien-Herzegowina. Er kostete mehr als 100.000 Menschen das Leben und endete erst im Herbst 1995 mit dem Friedensabkommen von Dayton. Lange Zeit war Bosnien und Herzegowina aus den internationalen Nachrichten verschwunden, was insofern erfreulich war, als das Land bislang in keinen neuen Krieg stürzte.

Doch seit dem Sommer 2021 hat sich die Lage so zugespitzt, dass verbreitet von der schlimmsten Krise seit Kriegsende die Rede ist. Auch vor einer gewaltsamen Eskalation wird gewarnt. Im Herbst stehen Wahlen an, die in vergangenen Jahrzehnten die gesellschaftlichen Spaltungen markiert oder sogar vertieft haben. Zudem droht den weiterhin stationierten Friedenstruppen das Aus, auch als Nebenfolge des Überfalls Russlands auf die Ukraine.

All das gibt Anlass genug, die Entwicklungen in Bosnien und Herzegowina wieder in den hiesigen Diskurs zu holen. Die Veranstaltung bilanziert die Entwicklungen seit Kriegsende, erörtert die Gefahr eines Wiederausbruchs des Krieges, skizziert den Stand von Demokratie und Aufarbeitung der Kriegsvergangenheit, beschreibt die gesellschaftlichen Spaltungen und die Chancen, diese abzumildern, etwa durch das Engagement nicht-nationalistischer Kräfte oder die Aussicht auf europäische Integration.

In Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung Hessen

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